Der kleine Wiesenknopf (Sanguisorba minor) ist ein in heutiger Zeit eher wenig bekanntes Heil- und Gewürzkraut aus der Familie der Rosengewächse. Der kleine Wiesenknopf ist im Grunde ein mildes Salatkraut, das gegen allerlei Zipperlein helfen soll: Ob Sonnenbrand, Verdauung- oder Leberschwäche, mit dem kleinen Wiesenknopf kann man sein Glück versuchen.
Standortbedingungen kleiner Wiesenknopf
Er wächst als mehrjährige Pionierpflanze wild auf mageren, mäßig feuchten Lehmböden und bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte. Als einziger Windbestäuber der Familie ist er nicht auf die Bestäubung durch Insekten angewiesen. Die Blütezeit ist im Juni bis Juli. In Mitteleuropa findet man ihn häufig als Ruderalpflanze auf sonnigen Trockenwiesen, an Wegrändern und Bahndämmen, wo man sich zur Fruchtreife ab Mitte Juli bis in den Oktober leicht mit Saatgut versorgen kann. Der kleine Wiesenknopf ist anspruchslos und bevorzugt mäßig feuchte Lehmböden mit einem Pflanzabstand von rund 30 cm, kann aber auch als Topfpflanze gezogen werden.
Verwendung
In der Küche findet der kleine Wiesenknopf, der auch unter den missdeutbaren Namen ‚Bibernelle‘ und ‚Pimpinelle‘, (Verwechselungsmöglichkeit mit Pimpinella-Arten), gehandelt wird, vielseitige Verwendung als Gewürzkraut für Suppen, Soßen, speziell grüne, aber auch für grüne Salate. Bekannt ist seine Verwendung in der berühmten Hamburger Aalsuppe sowie in der hessischen ‚Grünen Soße‘. Auch Kräuterquark, Kräuterbutter und Kräuteressig verleiht der kleine Wiesenknopf eine besondere Note. Der kleine Wiesenknopf wird nicht mitgekocht, sondern erst an die fertigen Speisen getan, um sein dezentes Aroma zu schonen. Es empfiehlt sich, nur die Fiederblättchen ohne den etwas holzigen Blattstiel zu verwenden und diese, wenn sie nicht zu groß sind, für’s Auge, ganz zu lassen.
In der Volksheilkunde wird der Aufguss zur Blutstillung bei Zahnfleischbluten und zur Linderung von Hautreizungen z.B. durch Sonnenbrand, sowie zum Gurgeln bei entzündlichen Erkrankungen der Mundhöhle angewendet.
Bitte beachten Sie: Kein Kraut der Welt vermag einen Arztbesuch zu ersetzen.
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