Den verschiedenen Senfsorten dieser Welt haben alle dieselbe Grundzutat – Senfsaat, die Samenkörner der Senfpflanze.
Die Senfpflanze gehört zu den Kreuzblütlern und stammt ursprünglich aus der Mittelmeerregion. Heute wird Senf überall in Europa, in Nordamerika, Indien und China kultiviert. Nach der Aussaat bilden sich im Frühsommer gelbe Blüten, aus denen Schoten heranreifen. Sie enthalten die wertvollen, verschiedenfarbigen Samenkörner. Am häufigsten werden weißer oder schwarzer Senf angebaut:
Brassica alba bringt weiß-gelbliche Körner hervor und Brassica juncea kleine schwarz-braune. Beide Sorten finden als Gewürz und als Heilmittel Verwendung. Sie bringen relativ kleine Körner hervor, die im naturbelassenen Zustand weder einen auffälligen Geschmack noch einen charakteristischen Eigengeruch aufweisen. Besonders aromatisch dagegen ist rote Senfsaat, die ihrer schlechteren mechanischen Verarbeitungsmöglichkeiten wegen heute nur selten kultiviert wird.
Die Samen der Senfpflanze heißen Senfsaat und das daraus gewonnene Pulver nennt man Senfmehl. Senfmehl wird zu einer Paste mit charakteristisch starkem, stechend-scharfem Geschmack und stechendem Geruch weiterverarbeitet.
Aufgrund seiner organoleptischen und leicht konservierenden Eigenschaften wird Senf für viele Gerichte und Soßen verwendet.
Zudem kann Senf wichtige therapeutische und stimulierende Wirkungen haben. Unter anderem sind es ableitende Eigenschaften, die lokale Reizungen und Hyperämie – Blutüberfüllung – hervorrufen. Senfkörner und Senf können zudem die Magen- und Darmtätigkeit anregen.
Mit Senf, als Umschlag oder Packung direkt auf die Haut aufgebracht, können Erkrankungen der Magenschleimhaut, Rheuma, Atemwegserkrankungen, Neuragien und Muskelschmerzen behandelt werden.
Wohltuend für die Füße ist ein durchblutungsförderndes Senfbad. Auch bei verschiedenen Entzündungen innerer Organe legt man Senfpackungen auf die Haut über den jeweils betroffenen Organen, weil sie die Entzündungen nach außen ziehen und die Heilung zu fördern in der Lage sein können.