Küchenkräuter selber ziehen – So wird’s gemacht

Wermutkraut

Kochen macht Spaß, wenn man sich die Zeit nimmt und es als eine Art Entspannungsritual sieht. Zudem kann es gesund sein, vorausgesetzt, man verwendet frische und „gute“ Zutaten. Praktisch ist das Gewürzregal, das selbstverständlich gut gefüllt ist, ohne Frage. Wer jedoch noch mehr Zeit und Leidenschaft hat, der/die wird sicherlich noch mehr Freude am Kochen haben, wenn die Kräuter und Gewürze aus eigenem Anbau stammen. Und dafür braucht man keinen Garten. Oftmals reichen Behältnisse auf der Fensterbank.

Im Folgenden finden Sie die wichtigsten Punkte, die Ihnen eine kleine Hilfe zum Ziehen von Kräutern und Gewürzen sein soll.

Materialien
Saatgut, Pflanzen oder vermehrungsgeeignetes Pflanzmaterial.
Geeignete Erden oder Pflanzsubstrate, Pflanzgefäße.
Grobes Sieb, Andrückbrett, Pikierstab (oft reicht ein Bleistift), Messer und Sprühflasche.

Standort
Heimische Kräuter mäßig warm und halbschattig, mediterrane und exotische Kräuter und Gewürzpflanzen wärmer und sonnig.

Vermehrung von März bis Mai

1. Aussaat
Aussaatgefäß 1/3 mit grobem Substrat befüllen, dann mit normalem Substrat bis 2-3 cm unter dem Gefäßrand auffüllen und zu guter Letzt noch 1 cm gesiebtes Substrat auffüllen. Das Ganze leicht andrücken.

Mit dem Andrückbrett Rillen in die Aussaatfläche drücken, in die man dann das Saatgut verteilt.
Feines Saatgut breitwürfig aus der Tüte aufbringen, sehr feines Saatgut mit Sand strecken. Gröberes Saatgut als Einzelkorn ausbringen. Anschließend circa 1/2 cm mit Substrat übersieben und mit der Sprühflasche gut wässern. Hell und warm aufstellen.

Verwendung
Die gilt für fast alle wichtigen Kräuter. Ausschließlich bei Kerbel, Wiesenknopf, Petersilie, Basilikum, Kümmel und weiteren.

2. Vegetativ

2.a Steckling, Steckholz

Pflanzgefäße wie oben beschrieben vorbereiten und gleich angießen. Mit Pikierstab oder Bleistift Löcher in das Substrat stechen. Mit einem scharfen Messer gut verholzte Triebspitzen mit geradem Schnitt von der Mutterpflanze abtrennen, gegebenenfalls mit Bewurzelungshilfstoff nach Anleitung behandeln und gleich in die Löcher stecken. Mit dem Pikierstab/Bleistift Substrat an den Steckling drücken, in einen Anzuchtkasten mit transparenter Haube stellen, hell und warm aufstellen. Direkte Sonneneinstrahlung vermeiden.

Verwendung
Alle verholzenden Sträucher bzw. Zwergsträucher wie Melisse, Thymian, Rosmarin, und Lavendel.

2.b Absenker
Einen Seitentrieb mit winzigem Rindeneinschnitt mit ummanteltem stabilen Draht auf dem Substrat fixieren, mit Substrat bedecken, feucht halten.

Verwendung
Langtriebige verholzende Pflanzen wie Estragon oder Wermut.

2.c Brutzwiebeln
Ausbringen wie Einzelkornaussaat.

Verwendung
Lauchgewächse wie Schnittlauch oder Zwiebeln.

Einen weiteren Artikel zum Thema finden Sie HIER.

 Bild: © Gerhard Seybert – Fotolia

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